Investor Alexander Sonnenmoser überzeugte den Gemeinderat von Bodman-Ludwigshafen mit einem innovativen Konzept von seinen Plänen für das „Ferienresort Sonnenbühl“ an der Bergstraße. Der Gemeinderat von Bodman-Ludwigshafen hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Erneuerung des Aufstellungsbeschlusses "Ferienresort Sonnenbühl" beschlossen. Schon 2004 hatte es einen Aufstellungsbeschluss für ein Sondergebiet "Tourismus" in der großen Kurve oberhalb des inzwischen gebauten Kreisverkehrs in der Bergstraße in Ludwigshafen gegeben. Kurz vor dem Satzungsbeschluss sprang der damalige Investor allerdings ab, und auch mit späteren Interessenten gab es keine Übereinkunft.
Zuletzt hatte sich nun Alexander Sonnenmoser mit seiner Firma sonnenmoser project & property GmbH (spro) an die Gemeinde gewandt. Er lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Ludwigshafen und möchte auf 8000 Quadratmetern 14 Chalets, 22 Apartments, einen Minimarkt, ein Tagescafe und Gemeinschaftsräume bauen.
Sein Konzept überzeugte den Gemeinderat. Bürgermeister Matthias Weckbach erläuterte, die Bergstraße sei aufgrund der vielen Motorradfahrer sehr lärmintensiv, und das Gebiet nicht zur Wohnbebauung geeignet. Die künftige Bebauung müsse darauf mit einer entsprechenden Ausrichtung und Verwendung von Materialien eingehen. Sie diene dadurch auch der Abschirmung des angrenzenden Baugebiets Haiden. Von der Idee über Planung, Bau, Verkauf, Vermarktung, Vermietung, Verwaltung und Pflege käme alles aus einer Hand, beschrieb Sonnenmoser sein Vorhaben. Er wolle attraktive Häuser bauen und dafür Holz, Glas und Stein verwenden, so dass sie gut ins Landschaftsbild passten.Bei mehreren Relevanzbegehungen sei begrüßt worden, dass intensive Begrünungen von Dachflächen geplant seien. "Das Landschaftsbild von der Bergstraße her wird grün erscheinen", sagte er. Nur das Hauptgebäude solle unterkellert werden. Möglicherweise würden auf dem Grundstück noch archäologische Funde entdeckt, erklärte der Bürgermeister.
Eine Begehung dazu finde Ende des Jahres statt. Künftige Gäste sollen die Feriendomizile über eine kleine Erschließungsstraße anfahren können, um ihr Gepäck ein- und auszuladen. Parkplätze würden im Außenbereich seitlich angeordnet, damit das Resort autofrei bleibe, so Alexander Sonnenmoser. Auf Nachfrage von Christoph Leiz (Bündnis 90/Grüne) sagte er, es werde Fahrradboxen mit Lademöglichkeiten für E-Bikes geben. Ladestationen für Autos würden ebenfalls angebracht. Auch für das Haupthaus sei eine überdachte Fahrrad-Abstellmöglichkeit mit Ladestation geplant. Sonnenmoser zeigte sich überzeugt, dass sein innovatives Konzept die aktuellen Trends und neuen Anforderungen durch Corona erfüllt. Es entstünden 120 Betten, mit denen er eine Erhöhung der Auslastung über das ganze Jahr erreichen wolle. Michael Koch (CDU) wollte wissen, wie sichergestellt würde, dass dort keine Zweit- und Ferienwohnungen entstünden. Die Eigennutzung werde vertraglich festgesetzt, machte Sonnenmoser klar. "Der Eigentümer kann schon Ende des Jahres für das nächste Jahr planen und maximal sechs Wochen in der Hauptsaison für sich blockieren."
Alessandro Ribaudo (CDU) regte an, vertraglich festzuhalten, dass keine Nutzung als Zweitwohnung möglich ist. Bürgermeister Weckbach erklärte, der öffentlich-rechtliche Vertrag gelte und überlagere alle anderen Verträge. "Den städtebaulichen Vertrag machen wir mit der Firma spro, die das jetzt entwickelt. Der Vertrag über das Grundstück ist schon geschlossen, der Kaufvertrag bereits notariell beurkundet."
Ob das Tagescafe auch für die Öffentlichkeit gedacht sei, wollte Alessandro Ribaudo wissen. Ja, bestätigte Alexander Sonnenmoser. Dafür werde im oberen Bereich ein Parkplatz angelegt. Man wolle mit dem Café eine Verbindung zum Baugebiet Haiden und zum Ort schaffen.
Michael Koch nannte den Zeitplan relativ sportlich. Er fragte, ob die entsprechenden Kapazitäten in der Verwaltung vorhanden seien. Matthias Weckbach bestätigte, der Scoping-Termin mit dem Landratsamt habe bereits stattgefunden, Aufstellungsbeschluss und erste Offenläge erfolgten jetzt.
Es sei vorgesehen, den städtebaulichen Vertrag Ende Oktober zu schließen. Im November könnte dann die zweite Offenlage erfolgen. Alexander Sonnenmoser sagte, die Einrichtung werde von seiner Firma vorgegeben. Er arbeite mit dem Architekturbüro Fiedler aus Stockach zusammen und suche regionale Anbieter. Ziel sei es, " in der Saison 2022 zu beginnen."